Oskar Metzke was born on 24 June 1909 in Nová
Ves. Back then, this town was part of Austria-Hungary and from 1918, it belonged to
Czechoslovakia.
Metzke was an engineer and came to Germany via
Austria. In 1937, he embarked on a ship heading
for the Balkans as a stoker. In Belgrade he first
offered his services to the German embassy to
work as a spy. To demonstrate his skills, he travelled to Switzerland to obtain information
about
the Oerlikon arms factory. There, however, he was
exposed and arrested.
Since Metzke stated Germany as his home country,
he applied for repatriation, which was rejected by
the Swiss authorities due to his Czechoslovakian
citizenship. Instead, he was extradited to France.
There, he was given the choice of either joining
the army or being sent to an internment camp. He
opted for military service and fought for France
against Germany during World War II.
In May 1940, when the capitulation of France came
close, Metzke was evacuated to England with British and French soldiers. There he came into
possession of military documents which he had stolen
from the British Army. In 1942, he fled to Northern
Ireland and travelled on to the Republic of Ireland.
He sought contact with the German embassy in
Dublin in the hope of being able to hand over his
documents to German ambassador Eduard Hempel and to obtain employment as a spy. Moreover,
he asked Hempel for financial support. The embassy refused his request. Despite this
rejection,
Metzke left the documents there.
There is only fragmentary information about the
events that followed. Oskar Metzke returned to
mainland Europe for a short time and came under the scrutiny of the German authorities. They
suspected him of high treason, probably because
of his service in the French army.
To avoid imminent persecution, he returned to
Ireland. The exact circumstances are unknown.
The only thing which is sure is that on 16 December 1942, he was noticed by locals in Fermoy
and
Ballyhooley. The following day, he reached Castletownroche, where he found accommodation. He
turned to the local priest Father James Sheedy,
who gave him a small amount of money. With this
money, he went to the village shop to buy cheese,
among other things. His accent and his striking
appearance attracted attention again, also from
police officer Jeremiah O’Sullivan.
While Metzke was interrogated, his bags were
controlled. As a result, a map of the Cork area, a
fountain pen with an integrated flashlight and a
pistol were found. Metzke was taken to the police
station. While one of the officers was absent for
a moment, he took his own life on 17 December
1942 by swallowing a cyanide capsule. Attempts to
revive him were unsuccessful.
The exact reasons for his suicide have not been
fully clarified. It is assumed that he felt safer in
Ireland than in Germany or Great Britain, where
he would have faced serious consequences. Ireland
was neutral in the Second World War. Extradition
to a winning party would have been fatal. The
Gestapo was still looking for him in Germany; in
Great Britain he would not have been treated benevolently either because of the stolen
documents.
Originally buried in the Catholic cemetery in
Castletownroche, Metzke was re-interred in
Glencree in 1961.
Stella Pusch, Lotta Trittmacher, Sadie Wolf – students of the Eichendorffschule, Wolfsburg,
Germany. March 2025
Oskar Metzke
Oskar Metzke wurde am 24. Juni 1909 in Nová Ves
geboren. Der Ort gehörte damals zu ÖsterreichUngarn und ab 1918 zur Tschechoslowakei. Metzke
war gelernter Ingenieur und gelangte über Österreich nach Deutschland. 1937 heuerte er als
Heizer
auf einem Schiff an, das Richtung Balkan fuhr. In
Belgrad bot er der deutschen Botschaft erstmals
seine Dienste an, um als Spion tätig zu werden.
Zur Demonstration seiner Fähigkeiten reiste er in
die Schweiz, um Informationen über die OerlikonWaffenfabrik zu beschaffen. Dort wurde er
jedoch
enttarnt und festgenommen.
Da Metzke Deutschland als sein Heimatland angab, stellte er einen Antrag auf Rückführung,
der
von den Schweizer Behörden aufgrund seiner
tschechoslowakischen Staatsbürgerschaft abgelehnt wurde. Stattdessen wurde er an Frankreich
überstellt. Dort vor die Wahl gestellt, entweder in
die französische Armee einzutreten oder in ein
Internierungslager zu kommen, entschied er sich
für den Militärdienst. So kämpfte er während des
Zweiten Weltkriegs für Frankreich gegen das nationalsozialistische Deutschland.
Ende Mai 1940, als die französische Niederlage
sich abzeichnete, wurde Metzke mit britischen
und französischen Soldaten nach England evakuiert. Dort gelangte er in den Besitz
militärischer
Dokumente, die er der britischen Armee entwendet hatte. 1942 floh er nach Nordirland und
reiste weiter in die Republik Irland. Er suchte
Kontakt zur deutschen Gesandtschaft in Dublin, in
der Hoffnung, seine Dokumente dem deutschen
Botschafter Eduard Hempel übergeben und eine Anstellung als Spion erhalten zu können. Die
Gesandtschaft lehnte dies jedoch ab, da er zudem um
eine finanzielle Zuwendung gebeten hatte. Trotz
dieser Zurückweisung übergab Metzke die Dokumente der Botschaft.
Über die dann folgenden Ereignisse gibt es nur
lückenhafte Informationen. Oskar Metzke kehrte
kurzfristig auf das europäische Festland zurück
und geriet in das Visier der deutschen Behörden.
Sie verdächtigten ihn des Hochverrats, wahrscheinlich wegen des Dienstes in der
französischen Armee.
Um einer drohenden Verfolgung zu entgehen,
kehrte er nach Irland zurück. Die genauen Umstände sind unbekannt. Sicher ist nur, dass er
am
16. Dezember 1942 in Fermoy und Ballyhooley von
Einheimischen gesehen wurde. Am folgenden Tag
erreichte er Castletownroche, wo er Unterkunft
fand. Er wandte sich an den örtlichen Priester Pater James Sheedy, der ihm eine kleine
Geldsumme
gab. Mit diesem Geld ging er in den Dorfladen, um
dort unter anderem Käse einzukaufen. Durch seinen Akzent und sein auffälliges
Erscheinungsbild
fiel er erneut auf, unter anderem dem Polizisten
Jeremiah O’Sullivan.
Bei der Befragung und Durchsuchung seiner
Taschen fand man eine Karte der Umgebung
von Cork, einen Füllfederhalter mit integrierter
Taschenlampe und eine Pistole. Metzke wurde auf
das Polizeirevier gebracht. Während der Abwesenheit eines der Beamten nahm er sich dort am
17. Dezember 1942 das Leben, indem er eine Zyankali-Kapsel schluckte.
Wiederbelebungsversuche
blieben erfolglos.
Die genauen Hintergründe seines Suizids sind
nicht abschließend geklärt. Vermutet wird, dass
er sich in Irland sicherer fühlte als in Deutschland
oder Großbritannien, wo ihm jeweils ernste Konsequenzen drohten. Irland war im Zweiten
Weltkrieg
neutral. Eine Auslieferung an eine gewinnende
Kriegspartei wäre fatal gewesen. In Deutschland
suchte ihn immer noch die Gestapo; in Großbritannien hätte er aufgrund der gestohlenen
Dokumente auch keine wohlwollende Behandlung zu
erwarten gehabt.
Ursprünglich auf dem katholischen Friedhof in
Castletownroche beerdigt, wurde Metzke 1961
nach Glencree umgebettet.
Stella Pusch, Lotta Trittmacher, Sadie Wolf – Schülerinnen der Eichendorffschule Wolfsburg,
Deutschland. März 2025