What does the passenger ship Arandora Star have
to do with this cemetery?
On 2nd July 1940, the Arandora Star was sunk on
her way to Canada by the German submarine U 47
under the command of Captain Lieutenant Günter
Prien (1908–1941) at 7:58 off the coast of Donegal,
Ireland. Among the approximately 800 dead were
many Germans. The passengers also included
119 crew members, 163 guards and many Italians
who had also been interned.
The British authorities had provisionally interned
German and Austrian émigrés during the war, as
distrust of all Germans grew, even of Jews. These
internees were to be taken to Canada on the Arandora Star.
It was only after the annexation of Austria and the
Sudetenland and the Reichspogromnacht on 9th November 1938 that Britain allowed refugees from
Hitler’s Germany to take refuge. Thus, in 1939, about 75,000 German refugees (politically persecuted
persons, artists, scientists and economists, many
with Jewish roots) were living in Britain.
With the start of the war in September 1939, however, they were automatically considered “enemy
aliens”. They had to undergo interrogations and
were divided into categories. In addition, the first
internment camps for Germans were established.
Concerned about this, the writer Stefan Zweig wrote.
“Once again I had fallen down a level, for an
hour I was no longer just a stranger in this
country, but an ‘enemy alien’, a forcible foreigner, forcibly banished to a place where my
throbbing heart did not stand.”
In May 1940, the situation escalated when the
Wehrmacht occupied the Netherlands. It was
feared that Hitler was preparing an invasion of
Britain. In addition, the British ambassador Sir
Neville Bland spread that German paratroopers
had been assisted by Dutchmen in the occupation.
The BBC broadcasted Bland’s advice not to trust
any Germans or Austrians.
All male Germans and Austrians between the ages
of 16 and 60 were interned in hastily constructed
camps in 30 counties along the coast. When Mussolini entered the war a week later, Italians were
also interned.
As Britain became increasingly overburdened, it
was decided to take the interned hostile foreigners
to Canada and Australia. So the Arandora Star was
supposed to do.
The approximately 700 people rescued from the
disaster were interned again. No consideration
was given to whether they were Nazi sympathisers or refugees. The newspapers reported that
the sinking of the Arandora Star was caused by
the undisciplined behaviour of the detainees, as
they were German and Italian fascists. However, the fact that the ship was sailing without escorts
and that no other precautions had been taken,
was not mentioned.
Survivors of the disaster were brought to Australia
only a week later, where many built a new life for
themselves and served in the army there.
However, resistance to the internment policy arose
in Britain. But it took until 1941 for internees to be
released or repatriated.
Forty-six German prisoners of war who did not
survive the shipwreck are buried here at Glencree.
The text was researched and compiled by Dalena Junge und Paula Thönebe, students at
Eichendorffschule Wolfsburg, Germany, during a school project 2023. The Eichendorffschule is
responsible for it and takes care that the information does not violate the basic democratic idea.
The Arandora Star
Was hat das Passagierschiff Arandora Star mit
diesem Friedhof zu tun?
Am 2. Juli 1940 wurde die Arandora Star auf ihrem
Weg nach Kanada von dem deutschen U-Boot U 47
unter dem Kommando von Kapitänleutnant Günter Prien (1908–1941) um 07:58 Uhr vor der Küste
von Donegal, Irland versenkt. Unter den ca. 800
Toten befanden sich viele Deutsche. Zu den Passagieren zählten zudem 119 Besatzungsmitglieder,
163 Wachmänner sowie viele internierte Italiener.
Die britischen Behörden hatten im Laufe des Krieges deutsche und österreichische Emigranten provisorisch interniert, da das Misstrauen gegenüber
allen Deutschen selbst gegenüber Juden wuchs.
Diese Internierten sollten mit der Arandora Star
nach Kanada gebracht werden.
Erst nach der Annexion Österreichs und des
Sudetenlandes sowie der Reichspogromnacht
am 9. November 1938 erlaubte Großbritannien
Flüchtlingen aus Hitler-Deutschland die Zuflucht.
So lebten 1939 ca. 75.000 deutsche Flüchtlinge
(politisch Verfolgte, Künstler, Wissenschaftler
und Ökonomen, viele mit jüdischen Wurzeln)
in Großbritannien.
Mit dem Kriegsbeginn im September 1939 galten
sie aber automatisch als „feindliche Ausländer“.
Sie mussten zu Vernehmungen und wurden in
Kategorien eingeteilt. Zudem entstanden erste
Internierungslager für Deutsche. Dazu schrieb besorgt der Schriftsteller Stefan Zweig:
„Wieder war ich eine Stufe herabgefallen, seit
einer Stunde nicht bloß der Fremde mehr in diesem Land, sondern ein ‚enemy alien‘, ein feindlicher Ausländer, gewaltsam verbannt an eine
Stelle, an der mein pochendes Herz nicht stand.“
Im Mai 1940 eskalierte die Lage, als die Wehrmacht
die Niederlande besetzte. Man fürchtete, dass Hitler
eine Invasion Großbritanniens vorbereitete. Zudem verbreitete der britische Botschafter Sir Neville
Bland, dass deutsche Fallschirmjäger von Niederländern bei der Besetzung unterstützt worden seien.
Die BBC verbreitete Blands Empfehlung, keinem
Deutschen oder Österreicher zu trauen.
In hastig errichteten Lagern in 30 Grafschaften
entlang der Küste wurden alle männlichen Deutschen und Österreicher zwischen 16 und 60 Jahren
interniert. Als eine Woche später Mussolini in den
Krieg eintrat, wurden auch Italiener interniert.
Da Großbritannien zunehmend überfordert
war, beschloss man die als feindliche Ausländer
internierten Deutschen und Italiener nach Kanada und Australien zu bringen. So auch mit der
Arandora Star.
Die ca. 700 Geretteten der Katastrophe wurden
wieder interniert. Dabei wurde keine Rücksicht
genommen, ob es NS-Sympathisanten oder Flüchtlinge waren. Die Zeitungen berichteten, dass der
Untergang der Arandora Star durch das undisziplinierte Verhalten der Inhaftierten verursacht wurde, da es sich bei ihnen um deutsche und italienische Faschisten gehandelt habe. Erwähnt wurde
aber nicht, dass das Schiff ohne Begleitschutz fuhr
und auch keine weiteren Vorsichtsmaßnahmen
getroffen worden waren.
Überlebende der Katastrophe wurden nur eine
Woche später nach Australien gebracht, wo sich
viele ein neues Leben aufbauten und in der dortigen Armee dienten.
Allerdings regte sich in Großbritannien Widerstand gegen die Internierungspolitik. Jedoch dauerte es bis in das Jahr 1941 hinein, dass Internierte
freigelassen oder rückgeführt wurden.
Hier in Glencree liegen 46 deutsche Kriegsgefangene,
die den Schiffsuntergang nicht überlebten, begraben.
Der Text wurde von Dalena Junge und Paula Thönebe, Schüler der Eichendorffschule Wolfsburg,
Deutschland, während eines Schulprojektes 2023 recherchiert und erarbeitet. Die Eichendorffschule
zeichnet dafür verantwortlich und achtet darauf, dass die Angaben nicht gegen den demokratischen
Grundgedanken verstoßen.